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FRAULEIN ELSE di von Arthur Schnitzler

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FRAULEIN ELSE di von Arthur Schnitzler




Der Autor

Arthur Schnitzler wurde am 15. Mai 1862 in Wien als Sohn eines jüdischen Professors der Medizin geboren. Er veröffentlichte zahlreiche Abhandlungen, unter anderem auch zu Problemen der Psychoanalyse (Freundschaft mit Siegmund Freud). Er war praktischer Arzt in Wien, widmete sich später jedoch mehr und mehr seinen literarischen Arbeiten. Er, als Dramatiker und Erzähler, beschäftigte sich fast ausnahmslos mit seinen Zeitgenossen, also mit dem Leben der Wiener in den Jahren 1890 bis 1914. Das Milieu, in dem seine Stücke spielen, ist die höhere Gesellschaft. Schnitzler, der mit Sicherheit einer der bedeutersten Literaten der Wiener Moderne war, starb am 21. Oktober 1931.




Zum Werk

Die neunzehnjährige Else macht gemeinsam mit ihrem Cousin Paul Urlaub in San Martino. Doch gleich zu Beginn dieses schönen Urlaubs erreicht sie ein Eilbrief aus Wien. Als sie ihn öffnet muss sie entsetzt feststellen, dass es sich um einen Bittbrief von ihrer Mutter handelt: Da Elses Vater, ein bekannter Advokat, Mündelgelder veruntreut hat - und ihm daher ein Skandal droht - bittet die Mutter, dass Else das Geld ausborgen solle und zwar von Herrn Dorsday. Dieser ist sehr wohlhabend und hat Elses Vater schon früher aus einer finanziellen Verlegenheit geholfen. Natürlich ist Else total verzweifelt, die Situation ist ihr unangenehm, sie versteht nicht, wie ihrem Vater so etwas passieren konnte und auch nicht, warum ihre Eltern ihr das antun und nicht selber herfahren um mit Herrn Dorsday persönlich zu sprechen.

An Anfang ist Else noch gut gelaunt - sie will Herrn Dorsday so behandeln, als wenn es eine Ehre für ihn wäre, ihr Geld zu leihen. Vor dem Abendessen ist sie furchtbar aufgeregt, da sie vorhat, Dorsday sobald wie möglich wegen des Geldes anzusprechen.

Da das Buch im inneren Monolog geschrieben ist - also laut Schnitzler genau zwischen Novelle und Drama steht - ist seitenlang genauest beschrieben, was in Elses Kopf vorgeht. Immer wieder stellt sie sich vor, wie der Abend enden könnte, sie malt sich in Gedanken aus, wie Dorsday reagieren wird. Dann geht sie zum Diner und gerät in Panik, als sie Dorsday von weitem sieht. Plötzlich kommt dieser auf sie zu und bittet sie um einen kleinen Spaziergang. Als sie so nebeneinander gehen, und über Unwichtigkeiten sprechen, kommt das Gespräch auf ihre Familie, und schneller als es Else recht ist, berichtet sie Herrn Dorsday, dass ihre Familie in größeren finanziellen Nöten stecke, wenn er ihr nicht dreißigtausend Gulden leihe. Nach längerem hin und her geht Dorsday auf Elses Forderung ein, obwohl er ihr sagt, dass die genannte Summe keineswegs so lächerlich ist, denn auch dreißigtausend Gulden müssen verdient sein.

Schließlich stellt auch er eine Bedingung: Er will eine viertel Stunde lang Elses nackten Körper betrachten dürfen. Als Else hört, dass Dorsday eine solche Forderung an sie stellt, als Gegenleistung für das Geld, ist sie im ersten Moment nur völlig wütend und ganz außer sich. Sie glaubt, dass sie diesem Wunsch niemals nachkommen wird. Doch je länger sie nachdenkt und je verzweifelter sie wird, desto mehr verwirft sie den Gedanken sich gegen Dorsdays Angebot zu wehren. Für sie stellen sich nur noch zwei Handlungen in Frage: entweder sie geht auf den schrecklichen Vorschlag ein, um ihren Vater aus lauter Liebe vor dem Zuchthaus zu bewahren, oder sie bringt sich um. In ihrer lebhaften Phantasie stellt sie sich die verschiedensten Variationen des Selbstmordes vor.

Am Abend erreicht sie ein zweites Telegramm von zuhause. Einen Moment lang hofft sie, dass darin steht, dass die ganze Sache geordnet werden konnte, doch als sie den Brief öffnet, muss sie darin lesen, dass die Summe von dreißig- auf fünfzigtausend Gulden angewachsen ist. Immer öfter denkt sie nun daran, für alle Fälle Veronal bereit zu legen, um sich damit einen letzten Ausweg offen zu halten.

Schließlich, nach endlosem Nachdenken, kommt Else zum Schluss, dass wenn Dorsday sie schon nackt sehen soll, gleich alle Hotelgäste auf dieses Vergnügen nicht verzichten sollten. So geht sie also nackt - nur mit einem Mantel bekleidet, hinunter in den Musiksaal. Sie ist vollkommen verwirrt, denkt nur an das Geld, ihren Vater und Herrn Dorsday Schließlich lüftet sie ihren Mantel und stürzt gleich darauf ohnmächtig zu Boden - was natürlich einen großen Skandal hervorruft. Alle stürzten auf sie zu, ein Arzt wird geholt, man glaubt sie sei geistig nicht ganz bei Sinnen - auch Dorsday ist zutiefst erschüttert.

Else ist zwar ohnmächtig, sie hört jedoch die Gespräche der Leute die sich um sie kümmern mit, ohne aber selbst sprechen zu können - sie will nur ihr Veronal und immerfort schlafen

Als Paul kurz das Zimmer verlässt, um mit dem besorgten Dorsday zu sprechen, bemerkt Else, dass sie ihre Hand bewegen kann, sie nimmt schnell das Glas mit dem Veronal, das sie sich ja bereit gestellt hat und trinkt es aus. Zuerst ist sie zufrieden, bei dem Gedanken zu sterben, denn die Schande für sie ist zu groß, um jemals wieder unter Leute gehen zu können. Doch dann kommt ihr auf einmal der Gedanke, Dorsday würde das Geld nicht überweisen, und alles war vergeblich. Sie will Paul, der Arzt ist, bitten sie zu retten, doch da das Veronal schon zu wirken beginnt, kann sie ihre Zunge nicht mehr bewegen und niemand kann ihr mehr helfen.






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